Samoa



Samoa ist eine pazifische Inselgruppe 1200km nordöstlich von Fiji.

Die beiden großen Inseln sind Savai'i und Úpolu. Letztere trägt die Hauptstadt Apia. Alles zusammen gibt es

weniger als 200.000 Samoaner, ein beträchtlicher Anteil lebt und arbeitet heute in Australien oder Neuseeland.

Die Flagge und das Wappen:

Die politischen Verhältnisse hier sind nur aus der Geschichte zu verstehen.

Die Inseln wurden vor 3000 Jahren von Polynesiern besiedelt, der sogenannten Lapita Kultur. Es gibt

zahlreiche Keramikfunde. Jedes Dorf hatte einen Chef, Matai genannt. Als vor 1000 Jahren tongaische

Krieger die samoanischen Inseln überfielen, wurden sie schlussendlich von einem tüchtigen Krieger

zurückgeschlagen, der den Ehrentitel Malietoa bekam.

Nach all den Jahrhunderten, den Einflüssen der Europäer, den Missionaren, den beiden Weltkriegen

und der Unabhängigkeit 1962, hat sich am System nicht viel geändert. Aus allen Matai werden 49

ins Parlament gewählt und die bestimmen dann den Malietoa (sehr indirekte Demokratie).

Die Geschichte, die die Europäer schrieben ist eher kurz und wenig eindrucksvoll. Die Amerikaner,

die Briten und die Deutschen stritten über die Vorherrschaft. Ab 1880 war der Hafen von Apia voll

mit Kriegsschiffen der drei Nationen. Im März 1889 entschied ein Hurrikan den Streit und versenkte

die meisten Kriegsschiffe. 1900 bis 1914 war Samoa deutsch, zu Beginn des ersten Weltkriegs landeten

neuseeländische Truppen. Bis zur Unabhängigkeit im Jahre 1962 wurde Samoa von der UNO verwaltet.

Samoaner sind arm an Geld aber reich an Kultur.

Zentral zu allem ist „Alofa“. Alofa ist Liebe. Wenn du dein Geld deinen Eltern gibst, so ist das Alofa,

wenn du dein Kind schlägst, um es auf den rechten Weg zu führen, so ist das Alofa. Wenn du hungrige

Verwandte jede Nacht deinen Kühlschrank ausräumen lässt, so ist das Alofa. Den Schullehrer mit

Mahlzeiten zu versorgen ist Alofa. Einem Betrunkenen zu verzeihen, der dein Kind totgefahren hat,

ist Alofa. „Geben ist niemals ein Verlust“.

Zur Tradition gehören auch Tattoos. Ein junger Mann bekommt 48 Stunden lang die Nadel zu spüren

und dann dauert es noch einen Monat zur Komplettierung aller Muster von der Hüfte bis zum Knie.

Das schaut dann aus wie eine dunkle Hose. Das weibliche Tattoo ist viel kleiner und besteht aus

kunstvollen Schnörkeln auf den Schenkeln, die in etwa 8 Stunden aufgebracht sind.

Fast alle Samoaner sind Christen, Katholiken, Methodisten, Mormonen, Sieben-Tage-Adventisten, usw.

Der sonntägliche Kirchgang ist ein Muss. Daneben gibt es selbstverständlich noch die Aitu´s, die Geister,

die ihr Wesen oder Unwesen treiben.

Alle tragen unisex „lava-lava“, eine Art Wickelrock mit schönen, bunten Blumenmustern. Das Äquivalent

zum Business Suit ist eine einfarbige lava-lava mit einem weißen Hemd, einer Aktentasche und einer

großen Armbanduhr. Hat man noch eine „runde Physik“ (ha, das gefällt mir), hat man eine hohe soziale

Stellung.